
Am 21.09.2016 lauschten wir gespannt dem Vortrag „Smart Home – Smart Cities – Smart Architecture“. Christian Gaus von Gaus & Knödler Architekten – mit 25 Mitarbeitern das größte Architekturbüro im Landkreis Göppingen – ist seit langem ein aktives Mitglied der Wirtschaftsjunioren in Göppingen und lernte über das "JCI Twinning Program" sogar seine Ehefrau Saskia kennen. Auch für seine Branche engagiert sich Christian stark; aktuell ist er u.a. Vorsitzender der Architektenkammer Göppingen, sowie delegierter der Bundesarchitektenkammer im Architects Council Europe in Brüssel.
Christian Gaus gab einen Einblick in die zahlreichen Architekturprojekte und wie sich das Thema "Smart Home und Smart Cities" auf die gegenwärtigen Projekte auswirkt.
Was ist Smart? – clever gewitzt, elegant? Technisch gesehen verbessert es die Wohn- und Lebensqualität, es hilft uns elektronische Geräte in unser Zuhause zu integrieren um diese besser steuern zu können, es optimiert den Energieverbrauch und bringt einen hohen Grad an Vernetzung mit sich. Der Aufwand für die Vernetzung in einem „Smarten Zuhause“ reduziert sich heutzutage dank modernster Technik immer weiter. So vernetzen sich beispielsweise die einzelnen Komponenten moderner Lautsprecher Systeme heute schon fast voll automatisch miteinander über Räume hinweg.
Jedoch ist diese technische Interpretation von "Smart" sozusagen nur die halbe Miete: Der Gegenentwurf beschäftigt sich mit intelligentem Design von Gebäuden bis hin zu ganzen Städten und möchte mit möglichst wenig Einsatz von Ressourcen so unabhängig von Technik sein wie möglich. Beispiele sind Gebäude, welche so aufgebaut sind, dass sie das ganze Jahr über ohne Heizung auskommen – auch in kalten Jahreszeiten; oder die Gestaltung von Stadtteilen, im Hinblick auf optimale Transportwege, Beleuchtung, Luftqualität, und Synergien zwischen Gebäuden und Pflanzen zur Klimaregulierung oder dem Verkehr.
Als Architekt muss man die Klimaveränderung, das Wachstum der Städte, die immer größer werdende Ressourcenknappheit aber auch die wirtschaftliche Machbarkeit berücksichtigen. Hier sind die Architekten gefordert. Die Städte der Zukunft sind laut Christian Gaus keine Utopie mehr: so bringen gegenwärtige Projekten entsprechende Anforderungen und Herausforderungen mit sich, welche für außenstehende durchaus Staunen hervorrufen – dabei liegt eigentlich auf der Hand, wie Architektur unsere Lebensräume nicht nur beeinflusst, sondern definiert. (lc/mn)